Plakataktion der Greenwashingcity Freiburg

In der vergangenen Nacht sind an verschiedenen Stellen in Freiburg Plakate der greenwashing gGmbH im Auftrag der Greenwashingcity Freiburg aufgetaucht. Wir möchten mit den Plakaten nochmal in Erinnerung rufen, dass zwischen dem 07.12. und dem 18.12. letzten Jahres der Dietenbachwald geräumt und in Teilen gerodet wurde. Die Stadt Freiburg versucht dies damit zu rechtfertigen, dass der Wohnraum im neuen Stadtteil Dietenbach dringend benötigt wird. Diesen Punkt sehen wir selbstverständlich und schließen uns der Forderung nach bezahlbarem Wohnraum für alle an, wir halten es aber für sehr problematisch, diese soziale Krise gegen die ökologische Krise auszuspielen, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass die Rodung des Dietenbachwaldes keineswegs alternativlos ist. Es gab verschiedene Optionen und es wurde sich bewusst für die Option der Naturzerstörung entschieden. Das können und dürfen wir nicht widerstandslos hinnehmen. Zahlreiche tolle Menschen haben sich der Zerstörungswut der Freiburger Stadtverwaltung in den Weg gestellt und den Dietenbachwald bis zuletzt besetzt. Während der elf Tage Räumung im Dezember wurden sie durch offensichtlich schlecht organisierte und in Teilen rechtswidrige polizeiliche Maßnahmen in Lebensgefahr gebracht. So kam es mehrfach vor, dass Sicherungsseile durchgeschnitten oder Leitern zu Besetzungsstrukturen einfach mitgenommen wurden, sodass zeitweise keine Fluchtwege aus den Baumhäusern mehr gegeben waren. Auch kam es beim Fällen von Bäumen immer wieder vor, dass diese in Richtung von besetzten Bäumen umfielen und somit eine akute Bedrohung für die Menschen auf den Bäumen darstellten. Teilweise haben Aktivist*innen die Besetzung verlassen, weil sie Angst um ihr Leben hatten.

Das Ganze für den klimafreundlichen Stadtteil Dietenbach!

Die Greencity Freiburg legt in ihrer Öffentlichkeitsarbeit vor allem Wert auf ein nachhaltiges und soziales Image, weniger auf Authentizität. Daher sahen wir uns in der Verantwortung, eine ehrliche Marketingabteilung für die Stadt zu gründen, die „greenwashing gGmbH“. Wir empfehlen als ersten Schritt einen passenderen Titel wie „GreenwashingCity Freiburg“!

Dass beim Bau des „grünen“ Stadtteils Dietenbach für 14 bedrohte Tierarten eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden musste, weil diese durch die Rodung massiv geschädigt werden, stellt für die Verantwortlichen scheinbar keinen Widerspruch dar.

Das Jahr 2024 hat wieder alle Hitzerekorde gebrochen und stellt ein weiteres heißestes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung dar. Dass das 1,5-Grad-Ziel nicht mehr erreicht werden kann, ist inzwischen auch unumstritten. Wir steuern auf eine globale Erwärmung zu, die ein Überleben in großen Regionen der Welt unmöglich macht. Deutsche Wälder emittieren aufgrund klimabedingter Schäden inzwischen mehr CO2 als sie speichern. Und in dieser Situation entscheidet sich die Stadt Freiburg dazu, einen gesunden Wald zu vernichten. Denn auch wenn nur ein Teil des Dietenbachwaldes gerodet werden soll, ist ein Überleben des Restes ungewiss: durch die sehr viel kleinere Waldfläche in Kombination mit immer heißeren Sommern wird die Regenerationsfähigkeit des Ökosystems massiv auf die Probe gestellt. Ob der Wald das langfristig überleben kann, bleibt ungewiss.


„GREEN(WASHING)CITY“ Freiburg

Die GREENCITY Freiburg, oder wie wir sie korrekterweise bezeichnen, die GREENWASHINGCITY Freiburg hat sich in den letzten Wochen alle Mühe gegeben, den Anschein einer ökologischen Stadt zu behalten, während sie Teile des Dietenbachwalds gerodet und damit ein wichtiges Ökosystem zerstört hat.
In Kürze werden wir hierzu eine Kampagne beginnen, die diese Greenwashing-Ambitionen der Stadt Freiburg öffentlichkeitswirksam aufzeigen wird.